In Thüringen werden alle zwei Millionen OP-Masken verbrannt
Während der Corona-Pandemie baute Thüringen ein Maskenlager auf. Doch
nun sind Millionen von Schutzutensilien kurz vor dem Verfallsdatum.
Steht der Freistaat bald ohne Vorrat da?
Erfurt (dpa/th) - Rund fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie
werden in Thüringen alle gelagerten OP-Masken verbrannt. Bis Juni
endet bei den rund zwei Millionen medizinischen Masken im zentralen
Pandemielager des Landes die Haltbarkeit, wie eine Sprecherin des
Landesamts für Verbraucherschutz mitteilte. Verfallene Ware werde
einer «fachgerechten thermischen Entsorgung» zugeführt.
Fortbestand des Pandemielagers steht infrage
Ein ähnliches Schicksal droht den 60.000 FFP2-Masken, 20.000
FFP3-Masken, 1,5 Millionen Schutzhandschuhen und 40.000 Schutzkitteln
im Bestand - sie verfallen im Laufe des Jahres. Nach Angaben des
Gesundheitsministeriums wird derzeit geprüft, ob und in welcher Form
das Pandemielager fortgeführt wird. Aktuell gebe es deswegen auch
keine Neuanschaffungen.
Während der ersten Corona-Welle 2020 herrschte weltweit ein Mangel an
Schutzausrüstung. Auch für die Thüringer Landesregierung war die
Beschaffung von Masken und anderer Ausrüstung nach damaligen Angaben
schwierig. Das zentrale Pandemielager wurde damals aufgebaut, um in
ähnlichen Situationen künftig besser gewappnet zu sein.
So gehen andere Bundesländer vor
Auch andere Bundesländer hatten sich Maskenlager aufgebaut - und
gehen nun unterschiedliche Wege. So haben Sachsen-Anhalt, Brandenburg
oder Niedersachsen ihre Bestände bereits aufgelöst. In
Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein gibt es hingegen noch
Vorräte.
In Schleswig-Holstein arbeitet das Land etwa mit
Gesundheitseinrichtungen zusammen, die die Masken nutzen und dafür
neue anschaffen. So komme immer frische Ware nach und Verfallsdaten
werden nicht erreicht, hieß es vom dortigen Gesundheitsministerium.
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