Long-Covid-Patienten fordern mehr Aufmerksamkeit und Hilfe
Die Corona-Pandemie ist vorüber. Doch bis heute leiden viele Menschen
an den Spätfolgen einer Covid-Erkrankung. Aus der Sicht von
Betroffenen widmen sich Politik und Medizin diesem Thema zu wenig.
Schwerin (dpa/mv) - Long-Covid-Patienten und Angehörige haben eine
bessere medizinische Versorgung und mehr gesellschaftliche
Anerkennung des Krankheitsbildes gefordert. Mit großformatigen
Porträtfotos von Erkrankten machten sie unweit des Schlosses in
Schwerin auf das Schicksal von Betroffenen aufmerksam.
«Es sind Menschen aller Alters- und Berufsgruppen. Viele liegen
perspektivlos im Bett», sagte Ricarda Piepenhagen von der
Selbsthilfeorganisation «NichtGenesen». Diese Menschen hofften auf
Hilfe und Medikamente, die ihnen den Weg zurück in ihr früheres Leben
ermöglichten.
Die Selbsthilfeorganisation hatte anlässlich des internationalen
«Long Covid Awareness Day», der jeweils am 15. März begangen wird,
die Aktion initiiert. Der Tag soll an die gesundheitlichen
Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung erinnern. Laut Piepenhagen
leiden bundesweit etwa 2,5 Millionen Menschen an Long Covid, etwa
48.000 davon in Mecklenburg-Vorpommern.
«Es ist keiner einfach nur müde»
Piepenhagen beklagte, dass Betroffene oft als faule und unwillige
Personen stigmatisiert würden, die nur auf eine frühe Verrentung aus
seien. Dies sei aber nicht der Fall. Jungen Menschen, die vor der
Corona-Pandemie regelmäßig intensiv Sport getrieben hätten, gehe nach
wenigen Schritten die Kraft aus, Kinder könnten bis heute nicht zu
Schule. «Es ist keiner einfach nur müde», sagte sie. Vielfach würde
n
Patienten in Rehamaßnahmen gedrängt, die die Situation nur noch
verschlimmerten.
Piepenhagen forderte von der künftigen Bundesregierung mehr Geld, um
die Grundlagenforschung auf dem Gebiet voranzutreiben und wirksame
Medikamente und Therapien für Long-Covid-Patienten entwickeln zu
können.
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