Grüne verlangen mehr Schutz vor Maul- und Klauenseuche
Trotz Entwarnung sollte es keine Sorglosigkeit geben. Die Gefahr
einer Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Deutschland gilt als
gebannt. Dennoch gibt es Forderungen nach besserer Prävention.
Dresden (dpa/sn) - Die Grünen im Sächsischen Landtag mahnen einen
besseren Schutz vor der Maul- und Klauenseuche (MSK) an. Die Gefahr
eines Ausbruchs der für Tiere hochansteckenden Viruserkrankung sei
zwar dank des intensiven Einsatzes der Bundes- und Landesbehörden in
Brandenburg und Berlin vorerst gebannt, sagte der Abgeordnete Wolfram
Günther. «Dennoch darf sich die Staatsregierung hier nicht in
falscher Sicherheit wiegen (...) Der Warnschuss aus Brandenburg
sollte auch bei uns Wirkung entfalten.»
Grüne möchten mehr Aufklärung und Unterstützung für Betriebe
Günther - vormals Landwirtschaftsminister in Sachsen - hatte zur
Maul- und Klauenseuche im Landtag nachgefragt und vom zuständigen
Sozialministerium Antwort erhalten. «Zwar zeigt die Antwort auf meine
Kleine Anfrage theoretisch umfassende Notfallpläne, aber an der
Praxis hapert es noch. Es braucht jetzt deutlich mehr Prävention,
beispielsweise Aufklärung und Unterstützung für landwirtschaftliche
Betriebe bei der Erstellung und Aktualisierung von
Seuchenschutzkonzepten», betonte der Politiker.
Nach Ansicht von Günther muss die sächsische Regierung im Fall eines
Transportverbotes von Tieren und tierischen Erzeugnissen umgehend
einen Ausgleich für die betroffenen Landwirtschaftsbetriebe prüfen.
«Das wäre mit Hilfe eines Fonds möglich, der wirtschaftliche Verluste
durch Tierseuchen abfängt. Bislang gibt es keine ausreichenden
Mechanismen zum Ausgleich der finanziellen Schäden.»
Testmittel und Ressourcen müssen im Ernstfall schnell da sein
Zudem sei eine zügige und präzise Diagnostik entscheidend, sollte es
zu einem MKS-Ausbruch kommen, betonte Günther. Sachsen müsse hier
dringend die diagnostischen Kapazitäten weiter ausbauen. «Alle
nötigen Testmittel und Ressourcen müssen im Ernstfall schnell
verfügbar sein.»
Im Januar war es in Deutschland erstmals seit mehr als 35 Jahren zu
einem MKS-Ausbruch gekommen. Die Viruserkrankung wurde bei einer
Wasserbüffel-Herde in Hönow im brandenburgischen Landkreis
Märkisch-Oderland entdeckt. Seitdem hatte es keinen weiteren
bestätigten Fall gegeben.
Einige Nicht-EU-Staaten verhängten Importstopps für Fleisch und Milch
aus der ganzen Bundesrepublik. In der EU gilt direkt das Prinzip der
Regionalisierung - Produkte von außerhalb der Schutzzone rund um den
betroffenen Betrieb können normal gehandelt werden.
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