WHO-Chef befürchtet Millionen Tote durch US-Förderstopp

Lange standen die USA im Kampf gegen Aids, Tuberkulose oder Malaria
an vorderster Front. Nun werden Fördermittel drastisch gekürzt. Die
Weltgesundheitsorganisation gibt düstere Prognosen ab.

Genf (dpa) - Die Kürzung von US-Hilfsgeldern führt aus Sicht der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu massiven Rückschritten im
globalen Kampf gegen tödliche Krankheiten wie Malaria oder HIV.
Sollte die Unterstützung aus den Vereinigten Staaten weiterhin
ausbleiben, könnte dies bereits dieses Jahr zu 15 Millionen
zusätzlichen Malaria-Fällen und rund 107.000 zusätzlichen
Malaria-Toten führen, warnte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in
Genf.

Laut Tedros führen fehlende US-Mittel bereits jetzt zu Engpässen bei
der Vorbeugung und Behandlung von Malaria und HIV/Aids. Die
Unterbrechung von HIV-Projekten könnte zu drei Millionen
HIV-Todesfällen führen, mehr als dreimal so viel wie voriges Jahr,
sagte Tedros.

Globales Netzwerk an Masern-Laboren vor dem Aus

Er warnte auch vor Rückschritten im Kampf gegen Tuberkulose und
Masern. Ein weltweites Netzwerk von mehr als 700 Masern- und
Rötel-Laboren, das ausschließlich von den Vereinigten Staaten
finanziert wurde, «steht unmittelbar vor dem Aus», sagte Tedros.

Seine Prognosen bezogen sich auf die drastischen finanziellen
Kürzungen bei der Entwicklungsbehörde USAID und weiteren
US-Einrichtungen, die Gesundheitsprojekte in anderen Staaten
unterstützen. US-Präsident Donald Trump hat auch den Austritt der
Vereinigten Staaten aus der WHO angekündigt, was zu schmerzlichen
finanziellen Einschränkungen bei der UN-Gesundheitsorganisation
führen wird.

Die USA hätten das Recht, zu entscheiden, wie und in welchem Umfang
sie helfen, sagte Tedros. «Aber die USA haben auch die Verantwortung,
dafür zu sorgen, dass ihre direkte Finanzhilfe geordnet und human
entzogen wird, damit Länder alternative Finanzierungsquellen finden
können», mahnte er.

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