Weniger Straftaten in Frankfurt im Jahr 2024

Zwei Drittel aller Straftaten in Frankfurt werden aufgeklärt - doch
nicht alle Zahlen stimmen optimistisch.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Trotz des Großereignisses
Fußball-Europameisterschaft und einiger Fälle im Rahmen von Krisen
wie den Kriegen in der Ukraine oder in Gaza ist die Zahl der
Straftaten in Frankfurt 2024 gesunken. Insgesamt ging die Zahl der
Straftaten im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent (1.702) auf 113.267
Fälle zurück, teilte die Polizei bei der Vorstellung der Statistik
mit. 

«Frankfurt ist und bleibt eine sichere Stadt. Zwei von drei
Straftaten werden aufgeklärt», sagte Polizeipräsident Stefan Müller
.
Allerdings sank die Aufklärungsquote leicht um 1,9 Prozent und lag
2024 bei 63,7 Prozent. 

Häusliche Gewalt bleibt großes Problem

Bei den Straftaten gegen das Leben, Mord und Totschlag stieg die Zahl
auf einen Höchstwert in den vergangenen zehn Jahren. 2024 wurden laut
Polizei 120 Fälle von versuchten und vollendeten Morden und
Totschlagsdelikten sowie fahrlässiger Tötung registriert. 2023 waren
es noch 63 gewesen. Insbesondere die Zahl fahrlässiger Tötungen stieg
mit 44 (Vorjahr: acht) an. Ein Großteil davon waren laut Polizei
medizinische Behandlungsfehler. 

Mit Sorge betrachte er der Anstieg der Körperverletzungen, erklärte
Polizeipräsident Müller. In diesem Bereich gab es im vergangenen Jahr
rund 1.000 Fälle mehr. 

Die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt befinde sich weiterhin auf einem
hohen Niveau - insgesamt 2.060 Fälle. Rund 80 Prozent der Opfer waren
laut dem Leiter der Kriminaldirektion, Viktor Lekic, Frauen. Ein
Großteil der Straftaten machten ihm zufolge Körperverletzungen (71
Prozent) aus.

«Wenn ich Freitagnachmittag mein Büro verlasse und es am Montagmorgen
wieder betrete, liegen zwischen 20 bis 30 neue Fälle häuslicher
Gewalt auf meinem Schreibtisch», betonte Lekic. Die Dunkelziffer sei
zudem noch deutlich höher. 

Mehr politisch motivierte Kriminalität

Einen starken Anstieg gab es auch bei der politisch motivierten
Kriminalität in Frankfurt. Insgesamt registrierte die Polizei 883
Fälle - ein Anstieg von 21,7 Prozent oder um 138 Fälle im Vergleich
zum Vorjahr. Speziell im Bereich rechter Straftaten gab es Zuwächse:
von 288 Fällen im Jahr 2023 auf 434 in 2024 (plus 50,7 Prozent). 

Allerdings sei hierbei festzuhalten, dass es sich nicht immer um
Gewaltdelikte handele, sondern auch Sachbeschädigungen wie
Hakenkreuz-Schmierereien oder Beleidigungen dazuzählten. Der Großteil
der Delikte habe zudem im Internet stattgefunden. Die Zahlen in den
Bereichen linker, religiöser und ausländischer Ideologien nahmen
hingegen ab.

Noch mehr Kameras fürs Problemviertel?

Allein im Bahnhofsviertel wurden demnach mehr als 1.300 Straftaten im
Jahr 2024 registriert. Insgesamt wurden dort im Rahmen der
Waffenverbotszone 72 Messer und 18 weitere gefährliche Gegenstände
und Waffen beschlagnahmt. Darunter Teleskopschlagstöcke, Schlagringe,
zwei Macheten und ein Fleischerbeil. 

Ein Großteil der Rauschgiftkriminalität spielt sich in dem Viertel
ab. Seit Herbst führt die Polizei zudem vermehrt Razzien im
Bahnhofsviertel durch. Dabei beschlagnahmten sie nach eigenen Angaben
erhebliche Mengen Crack und Heroin sowie Bargeld in Höhe von 116.000
Euro. 

Mehr Aufklärung durch Videoüberwachung

Die erweiterte Videoschutzanlage habe mit 882 Delikten zu einer
Vervierfachung der aufgeklärten Fälle geführt - so wurden etwa allein

69 Straßendealer mittels der Anlage festgenommen. «Die Zahlen des
Straßenraubes sind deutlich zurückgegangen in Frankfurt», sagte
Müller. Das sei ein Zusammenspiel von polizeilichen Kräften mit der
Videoschutzanlage.

Auch eine zusätzliche Erweiterung der Videoüberwachung stehe laut
Polizeipräsident Müller im Raum: Im Bahnhofsviertel sollen eine
weitere polizeiliche Kamera und auf dem Bahnhofsvorplatz zwei
städtische Kameras installiert werden. In den Nächten auf Samstag und
Sonntag könne sich Müller zudem drei Kameras im Vergnügungsviertel
Alt-Sachsenhausen vorstellen.

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