Ärztedichte in Thüringen eine der geringsten bundesweit

Die flächenmäßige Abdeckung mit Arztpraxen lässt in Thüringen zu

wünschen übrig. Zahlreiche Praxissitze für Haus- und Augenärzte sin
d
unbesetzt.

Erfurt (dpa/th) - Trotz vielfältiger Bemühungen um mehr
Ärztenachwuchs für Praxen und medizinische Versorgungszentren bleibt
die Ärztedichte in der ambulanten Versorgung in Thüringen eine der
geringsten bundesweit. Auf 100.000 Einwohner kommen im Freistaat etwa
206 ambulant tätige Mediziner, wie eine Auswertung der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zeigt, die der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt.

Betrachtet man nur die neuen Bundesländer, ist es etwas besser um die
Versorgung der Thüringer bestellt. In Ostdeutschland ist die
Versorgungsdichte nur in Sachsen (222,7) höher. Schlusslicht in
Deutschland ist Brandenburg mit 201,3 Ärzten und Psychotherapeuten je
100.000 Einwohner. Nach aktuellen Zahlen der Landesärztekammer
arbeiten insgesamt rund 3.760 Mediziner in der ambulanten Versorgung
Thüringens, entweder als Praxisinhaber oder als Angestellte (Stand
Ende 2024). Die Zahl erhöhte sich gegenüber 2023 minimal um sechs. 

Bedarfsplanung zeigt Ausmaß der Versorgungslücken

Engpässe gibt es in Thüringen seit Jahren vor allem bei Augenärzten:

Patienten bekommen nur schwer Termine, die mit oft langen Wartezeiten
verbunden sind. In der KBV-Statistik werden 7,7 Augenärzte für
100.000 Einwohner ausgewiesen. Aussagekräftiger ist die
Bedarfsplanung von Kassenärztlicher Vereinigung und Krankenkassen für
Thüringen. Danach fehlen derzeit Augenärzte für 13,5 offene
Praxissitze.

Bei Hausärzten kommen in Thüringen laut KBV-Berechnung im Schnitt 68
Mediziner auf 1.000 Einwohner, womit der Freistaat etwa im Mittelfeld
liegt. Auch hier gibt die Bedarfsplanung ein aussagekräftigeres Bild
über die Versorgungssituation ab: 114 Sitze für eine Zulassung als
Kassenarzt sind derzeit nicht besetzt, allein im Raum Gera sind es
rund 16. In Eisenach gibt es 9,5 offene Stellen, in Hildburghausen 9.

Förderstipendien und Stiftungspraxen zur Nachwuchsgewinnung

KV Thüringen und Land versuchen seit Jahren, Medizin-Absolventen mit
Förderstipendien zum Bleiben im Freistaat zu bewegen. In
unterversorgten Regionen haben sie seit 2009 zudem 18 Stiftungspraxen
gegründet, von denen etwa die Hälfte von den dort tätigen Ärzten
inzwischen übernommen wurden.

Nach der KBV-Auswertung verfügt Thüringen mit einem
Durchschnittsalter von etwa 52,9 Jahren über die zweitjüngste
Praxisärzteschaft. Knapp 8,6 Prozent aller Thüringer Mediziner sind
älter als 65 und stehen kurz vor dem Ruhestand. In Deutschland liegt
das Ärzte-Durchschnittsalter bei 54,5 Jahren. 

Hoher Frauenanteil unter den Medizinern 

Besonders positiv fällt Thüringen in der Statistik des KBV in Bezug
auf den Anteil weiblicher Ärzte auf. Mit 57,4 Prozent liegt der
Anteil über dem der meisten Bundesländer, verhält sich jedoch ähnli
ch
zu den Anteilen in den neuen Bundesländern allgemein.

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