Papst Franziskus wird aus Klinik entlassen Von Robert Messer und Christoph Sator, dpa
Nach mehr als fünf Wochen im Krankenhaus darf Franziskus zurück in
den Vatikan. Zuvor will er aus der Klinik erstmals wieder den Segen
spenden. Die Ärzte empfehlen aber noch mehrere Wochen Ruhe.
Rom (dpa) - Papst Franziskus darf nach mehr als fünf Wochen
stationärer Behandlung im Krankenhaus wieder nach Hause. Das 88 Jahre
alte Oberhaupt der katholischen Kirche, das seit Mitte Februar wegen
einer Lungenentzündung in der Gemelli-Klinik in Rom liegt, wird an
diesem Sonntag entlassen. Dies teilten die behandelnden Ärzte am
Abend mit. Franziskus soll dann in seiner Residenz im Vatikan
weiterhin ärztlich betreut werden.
Die überraschende Nachricht gaben die Ärzte Sergio Alfieri und Luigi
Carbone in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in der
Universitätsklinik bekannt. Zuvor schon war bekanntgeworden, dass
sich das Oberhaupt von weltweit mehr als 1,4 Milliarden Katholiken
erstmals wieder öffentlich zeigen will. Dazu will Franziskus nach dem
traditionellen Sonntagsgebet aus der Klinik den Segen spenden.
Papst soll zwei weitere Monate Ruhe halten
Franziskus wird im Krankenhaus wegen einer Lungenentzündung
behandelt, die beide Lungenflügel erfasst hat. Zudem hatte er sich
verschiedene Erreger in den Atemwegen eingehandelt. Zwischenzeitlich
waren die Sorgen um den 88-Jährigen sehr groß - vor allem, als die
Nieren zeitweise nicht mehr voll funktionierten und er auch mehrfach
schwere Anfälle von Atemnot hatte. Seit der Einlieferung
veröffentlichte der Vatikan nur ein einziges Foto von ihm. Darauf ist
er nur von hinten zu sehen.
Nach Angaben der Ärzte soll Franziskus zwei weitere Monate Ruhe
halten. In seiner Residenz, der Casa Santa Marta, wird er auch
weiterhin über einen Schlauch in der Nase mit zusätzlichem Sauerstoff
versorgt. Auch die Atem- und Bewegungstherapie geht weiter.
Zwischenzeitlich hatte der Papst auch mechanische Atemhilfe über eine
Maske auf Mund und Nase erhalten. Künstlich beatmet etwa durch
Intubation wurde er nach Angaben der Ärzte aber nie.
Segen noch aus der Klinik
Zuvor teilte der Vatikan überraschend mit, der Papst werde sich am
Sonntag von dem Krankenhaus aus erstmals wieder öffentlich zeigen.
Zum traditionellen Angelus-Gebet will sich Franziskus an einem
Fenster der Klinik für einen Gruß und Segen der Öffentlichkeit
zeigen. Der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, erklärte,
dabei bleibe es. Erst danach werde der Papst das Krankenhaus
verlassen und in den Vatikan zurückkehren.
Das Angelus-Gebet an sich wird Franziskus wie in den vergangenen
Wochen nicht selbst leiten. Normalerweise hält der Papst sonntags um
die Mittagszeit das Angelus-Gebet auf dem Petersplatz vor
Zehntausenden Gläubigen. Seit seiner Einlieferung am 14. Februar war
Franziskus dazu jedoch nicht mehr in der Lage. Das Sonntagsgebet
wurde seitdem schriftlich veröffentlicht.
Was passiert nach der Entlassung?
Aus Sicht des einflussreichen Kardinals Victor Fernandez beginnt nach
der Entlassung eine neue Phase seines Pontifikats. Der Pontifex sei
ein «Mann der Überraschungen», sagte Fernandez bei einer
Buchvorstellung. Fernandez ist Chef der mächtigen Glaubensbehörde und
gilt als Vertrauter des Papstes. Auf Fragen, ob ein Rücktritt zu
diesen Überraschungen gehören könnte, sagte Fernandez: «Das glaube
ich nicht wirklich, das nicht.»
Mit seinen 88 Jahren ist der gebürtige Argentinier inzwischen der
zweitälteste Papst der Geschichte. Franziskus ist als Nachfolger des
deutschen Papstes Benedikt XVI. seit zwölf Jahren im Amt. Ungewiss
ist weiterhin, ob er im nächsten Monat an den großen
Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann. In diesem Jahr sind besonders
viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein
Heiliges Jahr ist.
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