Verbleib von DNA-Daten nach Insolvenz von US-Gentest-Firma unklar
Mehr als 15 Millionen Nutzer vertrauten der US-Firma 23andme ihre
DNA-Daten für Analysen an. Jetzt stellte 23andme einen
Insolvenzantrag - und der Datenbestand könnte einen neuen Besitzer
bekommen.
Sunnyvale (dpa) - Die Insolvenz der US-Gentest-Firma 23andme wirft
eine ganz besondere Datenschutz-Frage auf: Wer bekommt die sehr
persönlichen Informationen der mehr als 15 Millionen Nutzer? Der
kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta erinnerte Kunden
angesichts der Ungewissheit daran, dass sie die Löschung ihrer Daten
verlangen könnten.
Die Mitgründerin und bisherige Chefin Anne Wojcicki bekräftigte nach
dem Insolvenzantrag in der Nacht zum Montag, dass sie das Unternehmen
kaufen und fortführen wolle. Doch unklar ist, ob sie den Zuschlag
bekommt. Sie trat vom Chefposten zurück, um freie Hand zu haben. Zwei
Übernahmeangebote von ihr waren bereits vom Verwaltungsrat der Firma
abgelehnt worden.
Im Insolvenzantrag hieß es, mit diesem Schritt solle der Wert des
Unternehmens maximiert werden. Der Betrieb werde derweil weitergehen
- und man werde alle Regeln in Bezug auf die Nutzerdaten befolgen.
Pionier für Verbraucher-Gentests
23andme war ein Pionier der Gentests für Verbraucher: Kunden können
DNA-Proben einschicken und bekommen eine Bewertung unter anderem zu
Erbkrankheiten. Ein Problem des Geschäftsmodells war, dass viele die
Dienstleistung nur ein Mal in Anspruch nahmen. Versuche von 23andme,
ein Abo-Geschäft aufzubauen oder in die Entwicklung von Medikamenten
einzusteigen, waren nicht erfolgreich.
Wojcicki war in den Anfangsjahren von 23andme mit Google-Mitgründer
Sergey Brin verheiratet. Er selbst erfuhr durch einen DNA-Test, dass
er eine Genmutation hat, die ein erhöhtes Risiko für die
Parkinsonkrankheit bedeutet. Brin und Wojcicki ließen sich 2015
scheiden.
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