Grünen-Experte: Gesundheitswesen für Ernstfall vorbereiten
Die medizinische Versorgung gehört zur kritischen Infrastruktur. Der
Arzt und Grünen-Politiker Dahmen mahnt zu Vorkehrungen auch für
Kriegsgefahren.
Berlin (dpa) - Die Gesundheitsversorgung in Deutschland muss aus
Sicht des Grünen-Experten Janosch Dahmen umfassend für die akute
Bedrohungslage durch Russland gewappnet werden. Der
Bundestagsabgeordnete sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Unser
System ist auf planbare Eingriffe ausgelegt - nicht auf eine
Massenanzahl an Verwundeten und schon gar nicht auf die Versorgung
unter anhaltenden Drohnenangriffen oder gar Artilleriebeschuss».
Die Großmachtfantasien des russischen Präsidenten Wladimir Putin
ließen keinen Zweifel, dass auch Deutschland von Krieg betroffen sein
könnte, machte Dahmen deutlich. «Wir müssen deshalb in der Lage sein,
im Ernstfall bis zu 1.000 Verletzte pro Tag in Deutschland zu
versorgen. Als Notfallmediziner weiß ich: Das gelingt nur mit
systematischer Vorbereitung.»
Operationen auch in Tiefgaragen
Zunächst brauche es ein umfassendes Umdenken. Jeder müsse sich vor
Ort auf eine solche Situation einstellen und vorausschauend planen.
«Wir müssen im Zweifel hochmobil notfallmedizinisch arbeiten - etwa
auch in Tiefgaragen operieren oder die Intensivstation in die U-Bahn
verlegen können.» Dafür brauche es verpflichtende Krisenübungen,
kriegschirurgische Schulungen und ein zentrales Institut für
Gesundheitssicherheit, das zivile und militärische Akteure vernetze,
ein Lagezentrum betreibe und Ausbildungskapazitäten bündele.
«Mit der Reform der Schuldenbremse und den Sondervermögen stehen nun
die nötigen Mittel endlich bereit», sagte Dahmen. Die künftige
Regierung aus Union und SPD müsse jetzt aber auch umgehend liefern.
«Viel Zeit bleibt uns nicht.»
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