Ärzte fordern: Bis zu 100 Euro Strafe für Terminschwänzer
Für gesetzlich Versicherte ist es mitunter sehr schwer, einen
Facharzttermin zu bekommen. Manche hingegen nehmen gebuchte Termine
nicht wahr. Sollten sie künftig eine Strafgebühr zahlen?
Berlin (dpa) - Kassenärzte fordern eine Strafgebühr für Patienten,
die gebuchte Arzttermine platzen lassen. Der Sprecher des
Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, sagte
«Bild»: «Es ist nicht mehr zu akzeptieren, dass Patienten Termine
verbindlich vereinbaren und diese nicht wahrnehmen.» Damit nähmen sie
anderen Patienten dringend benötigte Termine weg. «Um Patienten dafür
zu sensibilisieren, wäre ein Ausfallhonorar von bis zu 100 Euro, je
nach Länge des vorgesehenen Termins, erforderlich», sagte Maske.
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas
Gassen, sagte, mittlerweile würden 10 bis 20 Prozent der gebuchten
Arzttermine nicht mehr wahrgenommen. Er forderte eine Ausfallgebühr
für Patienten «in Höhe von 10 bis 20 Euro, die heutzutage in fast
allen Lebensbereichen üblich ist». Diese Gebühr für das
Nichterscheinen von Patienten sollte von den Krankenkassen zu zahlen
sein, sagte Gassen.
Debatte über Strafgebühren nicht ganz neu
Die Diskussion über Strafgebühren für ungenutzte Arzttermine kommt
immer wieder hoch. So hatte Gassen bereits im September gesagt:
«Angemessen wäre eine von den Krankenkassen zu entrichtende
Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann
unentschuldigt nicht wahrnehmen.»
In den laufenden Koalitionsverhandlungen von Union und SPD hatte sich
die Arbeitsgruppe Gesundheit mit dem Problem befasst, dass viele
gesetzlich versicherte Patienten nur schwer an Facharzttermine
kommen. Die AG schlug ein «verbindliches Primärarztsystem» vor. Der
Hausarzt soll dabei erste Anlaufstelle für Patienten sein und diese
nur im Bedarfsfall an Fachpraxen weiterleiten. Union und SPD
versprechen sich von den Maßnahmen insgesamt eine schnellere
Terminvergabe sowie eine zielgerichtetere Versorgung.
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