Mord an Herzspezialist - Witwe bricht ihr Schweigen

«Alles war voller Blut.» Am Tag 11 im Prozess um den Mord an einem
vermögenden Herzspezialisten hat erstmals die Witwe ausgesagt. Hat
sie den Mord in Auftrag gegeben?

Chemnitz (dpa/sn) - Im viel beachteten Prozess um den Mord an einen
angesehenen Herzspezialisten hat die angeklagte Witwe ihr Schweigen
gebrochen. Am 11. Verhandlungstag am Landgericht Chemnitz ließ sie
über ihren Anwalt eine Erklärung zu ihrer Sicht der Dinge verlesen.
Demnach will sie den Abend mit ihm in seiner Chemnitzer Wohnung
verbracht haben, sei dann aber in ihre eigene Wohnung in der Nähe von
Zwickau gefahren. Am Folgetag habe sie ihren Mann nicht erreicht und
sei daraufhin nachmittags zu ihm gefahren. Dort habe er tot im Bett
gelegen. «Alles war voller Blut.»

Es habe zwar immer wieder Streit zwischen den Eheleuten gegeben, von
Scheidung oder Trennung sei aber nicht die Rede gewesen, beteuerte
sie. Nach der schriftlichen Erklärung ihres Rechtsanwaltes
beantwortete sie mündlich auch Fragen des Gerichts. 

Erstmals spricht die Witwe - überzeugt ihre Version?

Der Arzt war im März 2024 nachts brutal aus dem Leben gerissen worden
- mit bis zu 13 Stichen und vermutlich einem Bolzenschussgerät. Die
Staatsanwaltschaft spricht von Mord aus Habgier. Deswegen steht seit
Anfang Januar die Tierärztin sowie ihre Sprechstundenhilfe und deren
Freund wegen Mordes vor Gericht. Alle drei sind Deutsche. 

Laut der Witwe hatte die Sprechstundenhilfe den Arzt an jenem Abend
observiert. Denn zu jener Zeit hatte sie geargwöhnt, dass er sich
heimlich mit anderen Frauen trifft. Diese vermeintliche Observation
hatten sie der Polizei jedoch nach Bekanntwerden der Bluttat
verschwiegen. Zudem hatten sich alle drei in jener Nacht in der Nähe
des Tatortes getroffen. Laut Anklage soll die Witwe ihren Komplizen
dabei den Schlüssel zur Wohnung des Arztes übergeben haben. 

Der Mordplan: Das ist der Vorwurf der Anklage 

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau befürchtet
hatte, ihr vermögender Ehemann könnte sich von ihr trennen oder sein
Testament zugunsten einer gemeinnützigen Stiftung ändern. Deswegen
soll sie mit ihrer langjährigen Sprechstundenhilfe und deren Freund
den Mordplan geschmiedet haben. 

Zuvor hatte der mitangeklagte Mann bereits seine Version von der
Tatnacht dem Gericht geschildert. Demnach will er erst in die Wohnung
gekommen sein, als der Arzt schon in einer Blutlache im Bett lag. Die
beiden Frauen seien dort gewesen. Daraufhin habe er dem Mann den Puls
gefühlt und versucht, ihn in stabile Seitenlage zu bringen. Die
Ermittler hatten vielen DNA-Spuren von ihm am Opfer und an dessen
Bett gefunden. 

Der Prozess um den angesehenen Arzt stößt auf großes Interesse. Auch

am jüngsten Verhandlungstag standen Zuschauer vor dem
Verhandlungssaal Schlange. Nicht alle Interessierte fanden einen
Platz.

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