Durch E-Rezept: Kunden kaufen mehr Medikamente im Netz
Das 2024 eingeführte E-Rezept verschafft Online-Apotheken viel
Zulauf. Sie können ihre Umsätze mit dem Verkauf von Medikamenten
deutlich steigern.
Berlin (dpa) - Medikamente werden in Deutschland immer häufiger im
Internet gekauft. Wie der E-Commerce-Verband BEVH mitteilte,
verzeichnen die Online-Apotheken einen starken Zulauf. In den ersten
drei Monaten des Jahres steigerten sie ihre Umsätze mit Medikamenten
auf 423,1 Millionen Euro. Das waren 7,8 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum. Bereits in den beiden vorherigen Quartalen hatten
die Online-Apotheken große Zuwächse erzielt.
Hauptgrund dafür ist dem Verband zufolge das im vergangenen Jahr
eingeführte E-Rezept. «Patienten gewöhnen sich daran, dass
Arztbesuche digitaler werden. Terminbuchungen und Sprechstunden
finden online statt», sagte BEVH-Sprecher Frank Düssler. Die hohen
Erwartungen an das E-Rezept gingen auf. «Mit Blick auf das
Apotheken-Sterben auf dem Land werden Online-Apotheken immer
wichtiger, um den Menschen einen gleichwertigen Zugang zu
Medikamenten zu garantieren».
Seit der Einführung des E-Rezepts am 1. Januar 2024 gelten neue
Regeln in Arztpraxen. Vertragsärztinnen und -ärzte müssen für
verschreibungspflichtige Arzneimittel Rezepte elektronisch ausstellen
statt auf Papier. Was Patientinnen und Patienten daraus machen,
entscheiden sie selbst. Sie können die Rezepte nach dem Arztbesuch in
der nächstgelegenen Apotheke einlösen oder per Smartphone in Apps
oder auf Webseiten von Online-Apotheken.
Zahl der Apotheken auf niedrigstem Stand seit fast 50 Jahren
Zu den bekanntesten Online-Apotheken zählen unter anderem DocMorris
und Medpex. Viele Anbieter profitieren von den elektronischen
Rezepten. Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (früher Shop Apotheke)
steigerte ihre Umsätze im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben um 32
Prozent auf rund 2,4 Milliarden Euro. Die Erlöse mit
rezeptpflichtigen Medikamenten in Deutschland zogen über das Jahr
gesehen um 69 Prozent an.
Während die Branche im Internet wächst, schrumpft die Zahl der
klassischen Apotheken hierzulande weiter. Sie liegt derzeit auf dem
niedrigsten Stand seit 1978. Zum Jahresende 2024 gab es der
Apothekervereinigung ABDA zufolge 17.041 Apotheken - 530 weniger als
ein Jahr zuvor.
Insgesamt konnte sich der Onlinehandel laut BEVH zuletzt weiter
erholen. Die Umsätze mit dem Online-Verkauf von Waren stiegen im
ersten Quartal auf 19,7 Milliarden Euro. Das sind nominal, also nicht
inflationsbereinigt, 3,2 Prozent mehr gewesen als im
Vorjahresquartal. Der E-Commerce sei damit erstmals seit Mitte 2022
wieder stärker gewachsen als die Inflation, hieß es.
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