Verband: Großkläranlage optimiert - Emscher noch sauberer
Laut Emschergenossenschaft arbeitet die Anlage in Dortmund-Deusen nun
mit der weltweit größten Tuchfiltrationsanlage. Winzigste Spuren von
Medikamentenresten oder Pestiziden würden eliminiert.
Dortmund (dpa/lnw) - Die Wasserqualität der Emscher soll mit einer
Erweiterung und erhöhten Reinigungsstufe der Großkläranlage
Dortmund-Deusen noch weiter verbessert werden. Mit der weltgrößten
Tuchfilteranlage und einer optimierten vierten Reinigungsstufe
könnten nun auch winzigste schädliche Spurenstoffe wie
Medikamentenreste, Pflanzenschutzmittel, Pestizide oder synthetische
Duftstoffe aus Körperpflegeprodukten herausgefiltert werden, teilte
die Emschergenossenschaft mit.
Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) sagte bei Inbetriebnahme der
neuen Anlagenteile laut Mitteilung, damit setze NRW Maßstäbe in der
Abwasserreinigung. Die Emscher werde wieder richtig sauber, ihr Ruf
als «Köttelbecken» sei endgültig Geschichte. Das Land fördert
Nachrüstung und Optimierung der Kläranlage mit gut 31 Millionen Euro.
Wie funktioniert das technologische Upgrade?
In großen Mengen kommt Pulveraktivkohle - täglich zwei Tonnen - zum
Einsatz, das die Schadstoffe bindet, wie der Wasserwirtschaftsverband
erläuterte. «Im Tuchfilter wird die Kohle mitsamt diesen Schadstoffen
zurückgehalten, sodass nur noch das deutlich sauberere Wasser in die
Emscher eingeleitet werden kann.» Die Tuchfilterfläche betrage 2.880
Quadratmeter, verteilt auf 24 Becken, das sei die größte
Tuchfiltration weltweit.
Bessere Reinigungsstufe nicht nur für Dortmund
Die positiven Auswirkungen werden nicht nur punktuell zu spüren sein,
sondern auch die unterhalb von Dortmund an der Emscher liegenden
Kommunen profitieren, hieß es. Die Emscher entspringt in Holzwickede
bei Dortmund, durchquert das Ruhrgebiet von Ost nach West und mündet
nach 83 Kilometern in Dinslaken in den Rhein.
Rund 170 Jahre transportierte die Emscher die Abwässer aus der
Region, galt als dreckigster Fluss in Deutschland. Seit einigen
Jahren fließt das Schmutzwasser - nach drei Jahrzehnten Bauzeit -
durch ein unterirdisches Abwassersystem.
430 Kilometer unterirdische Abwasserkanäle verlegt
Insgesamt hatte die Emschergenossenschaft im milliardenschweren
Generationenprojekt Emscher-Umbau vier moderne Großkläranlagen -
darunter die in Dortmund - gebaut sowie gut 430 Kilometer
unterirdische Abwasserkanäle verlegt.
Die Artenvielfalt habe sich mehr als verdreifacht, mit heute rund 500
Tieren und Wasserpflanzen in und an der Emscher. Die Revitalisierung
werde mit der neuen technischen Maßnahme noch wesentlich unterstützt.
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