Bayer wendet sich in Glyphosat-Streit an höchstes US-Gericht
Mit der Übernahme des Agrarchemiekonzerns Monsanto holte sich Bayer
auch die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter
Roundup ins Haus. Nun kommt ein neuer Lösungsversuch.
Leverkusen/Washington (dpa) - Bayer wendet sich in der Hoffnung auf
eine Lösung der US-Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten an das oberste
Gericht des Landes. Laut einer Mitteilung vom Freitagabend wurde die
Überprüfung eines Falls aus dem Bundesstaat Missouri aus dem Jahr
2023 beim US Supreme Court beantragt.
Die Leverkusener hoffen auf ein Grundsatzurteil der Richter. Ein für
Bayer positives Urteil könnte die laufende Glyphosat-Klagewelle
weitgehend eindämmen, so die Hoffnung. Wann sich die Richter der
Sache annehmen und ob sie es überhaupt tun, ist unklar.
Hintergrund sind widersprüchliche Urteile von
Bundesberufungsgerichten im Streit um angebliche Krebsrisiken durch
glyphosathaltige Unkrautvernichter. Dabei steht die grundsätzliche
Frage im Raum, ob das US-Bundesrecht zu Warnhinweisen beim Verkauf
von Unkrautvernichtern über dem Recht von Bundesstaaten steht. Denn
aus Sicht der US-Umweltbehörde EPA birgt Glyphosat keine
Gesundheitsrisiken, wenn es entsprechend der Vorschriften angewendet
wird. Die EPA hatte das Produktlabel entsprechend ohne Warnung
genehmigt.
Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup
hatte Bayer sich 2018 mit der über 60 Milliarden Dollar teuren
Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto ins Haus geholt. Im
selben Jahr folgte ein erstes Urteil gegen das Dax-Unternehmen. Dies
setzte in den USA eine Klagewelle in Gang, die den Konzern schon
viele Milliarden gekostet hat, unter anderem für Vergleiche mit
Klägern.
Zehntausende Fälle sind gleichwohl noch offen: Bis zum 31. Januar
2025 wurden von insgesamt circa 181.000 angemeldeten Ansprüchen in
der Causa Glyphosat rund 114.000 per Vergleich beigelegt, oder sie
erfüllen aus verschiedenen Gründen nicht die Vergleichskriterien.
Im Jahr 2022 war Bayer mit einem anderen Glyphosat-Verfahren am
obersten US-Gericht gescheitert. Das Gericht entschied, sich nicht
mit dem Fall zu befassen.
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