Wetter bringt nur kurze Pause - Pollen kehren zurück
In Sachsen trifft die Pollensaison Allergiker dieses Jahr besonders
hart - teils mit gefährlichen Folgen. Was jetzt hilft.
Leipzig (dpa/sn) - Nach einer kurzen Verschnaufpause durch kühleres
und regnerisches Wetter rechnen Fachleute in Sachsen in den kommenden
Tagen wieder mit steigender Pollenkonzentration. Vor allem Esche und
Birke dürften zu den Hauptverursachern allergischer Beschwerden
zählen, sagte Christina Endler vom Zentrum für
Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Zwar könne der Temperaturdämpfer am Wochenende die Belastung
vorübergehend senken, doch zum Wochenbeginn werde der Pollenflug
wieder an Fahrt aufnehmen.
Nach Einschätzung des Direktors der Klinik für Dermatologie,
Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig,
Professor Jan-Christoph Simon, könnte sich die Leidenszeit für
Allergiker in diesem Jahr sogar verlängern. «Der Pollenflug geht
früher los und dauert länger», sagte Simon. Grund sei die
Klimaerwärmung, die auch mediterrane Pflanzen zunehmend nach
Deutschland bringe. «Das bedeutet im schlimmsten Fall, dass man
sowohl auf früh- als auch auf spätblühende Arten allergisch
reagiert.» Für manche beginne die Pollensaison daher schon Ende
Januar - und sie könne sich bis in den September oder gar Oktober
hineinziehen.
Birkenpollen und Soja - eine gefährliche Kombination
Besonders problematisch sei die Birke - auch wegen möglicher
Kreuzreaktionen mit Lebensmitteln. «In Leipzig haben wir vor langer
Zeit herausgefunden, dass Birkenpollenallergiker auch gegen ein
bestimmtes Speicherprotein im Soja allergisch sind», erklärte Simon.
Im Extremfall könne dies zu einem allergischen Schock führen.
Simon riet Betroffenen, sich regelmäßig über die aktuelle
Pollenbelastung zu informieren - etwa über den elektronischen
Pollenmonitor des Universitätsklinikums Leipzig. Das Gerät auf dem
Klinikdach misst seit mehreren Jahren die Pollenkonzentration - die
Daten sind online verfügbar.
Einfacher Schutz im Alltag - und medizinische Optionen
Hilfreich seien zudem einfache Maßnahmen im Alltag: «Abends die Haare
auszuschütteln oder auszuduschen», sagte Simon. Auch solle man
morgens lüften, «wenn die Pollenkonzentration am geringsten ist» -
und Wäsche bei starkem Pollenflug nicht draußen trocknen.
Zur medizinischen Versorgung empfiehlt der Allergologe frühzeitig
Kombinationspräparate aus Antiallergikum und abschwellendem
Wirkstoff, etwa als Nasenspray. «Und es gibt natürlich die
Möglichkeit, nach entsprechender Diagnostik, eine Desensibilisierung
zu machen», erklärte Simon, als Spritze oder in Tablettenform.
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