WHO: Müttersterblichkeit noch hoch - 260.000 Tote pro Jahr

Die Schwangerschaft, die Geburt und die Tage danach sind für viele
Frauen gefährliche Zeiten. Nach langem Rückgang der Todeszahlen
deutet sich laut WHO regional ein besorgniserregender Trend an.

Genf (dpa) - Weltweit sind nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2023 rund 260.000 Frauen vor,
während und kurz nach der Geburt ihres Kindes gestorben. Alle zwei
Minuten verliere eine Frau wegen Komplikationen im Zusammenhang mit
der Schwangerschaft ihr Leben. Es fehle angesichts von Blutungen,
Blutdruckproblemen und Infektionen oft die Betreuung durch kundiges
medizinisches Personal. 

Die Zahlen zur Müttersterblichkeit seien inakzeptabel. «Die meisten
dieser Todesfälle wären vermeidbar», hieß es seitens der WHO
anlässlich des heutigen Weltgesundheitstags. Besonders in Teilen
Afrikas sowie generell in den besonders armen Ländern sei das Risiko
weiterhin hoch.

Vier Länder verzeichnen fast die Hälfte der Todesfälle

Nirgends sei die Situation für die Frauen so schlimm wie in Nigeria.
Allein dort sind laut WHO 2023 rund 75.000 Frauen rund um die Geburt
ihres Kindes gestorben. Hohe Todeszahlen wiesen auch Indien, die
Demokratische Republik Kongo und Pakistan auf. Diese vier Länder
verzeichneten den Angaben zufolge fast die Hälfte aller weltweiten
Fälle. Europa gehört mit insgesamt 450 Todesfällen 2023 zu den
Regionen mit besonders niedriger Müttersterblichkeit.

Verschärft werde die Lage durch die zahlreichen bewaffneten
Konflikte. In den betroffenen Regionen sei die Gefahr für Schwangere
und junge Mütter durch die unzureichende Betreuung besonders hoch, so
die WHO und weitere Organisationen in ihrem Bericht.

WHO: Ziel wird bei jetzigem Tempo verfehlt

Zwar falle der Langzeitvergleich positiv aus - im Jahr 2000 lag die
Zahl der Sterbefälle wegen einer Schwangerschaft weltweit bei
schätzungsweise 443.000 - aber nun zeichne sich regional ein
besorgniserregender Trend ab, warnte die WHO. 

In den USA, die bisher eine sehr geringe Müttersterblichkeit
vorwiesen, beobachte die WHO in Übereinstimmung mit den Zahlen der
nationalen Gesundheitsbehörden einen steigenden Trend, so eine
Sprecherin. In Lateinamerika seien in den vergangenen Jahren nur
geringe Fortschritte beobachtet worden.

Bei der aktuellen Entwicklung werde das Ziel der WHO, bis 2030 die
Müttersterblichkeit unter ein Niveau von 70 Todesfällen auf 100.000
Geburten zu senken, deutlich verfehlt, hieß es. Die WHO rief dazu
auf, Frauen über die Gesundheitsrisiken besser aufzuklären, den
Zugang zu medizinischer Betreuung zu erleichtern und nicht beim
Fachpersonal zu sparen.

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