Mehr als 200 Menschen wenden sich an Gewaltschutzambulanz
Nach einer Vergewaltigung oder einem Angriff in einer Beziehung ist
es wichtig, Spuren zu sichern. Viele Betroffene finden Unterstützung
bei einer neuen Anlaufstelle in Bremen.
Bremen (dpa/lni) - Knapp 220 Betroffene von häuslicher oder
sexualisierter Gewalt haben bisher Hilfe in der neuen
Gewaltschutzambulanz in Bremen gesucht. «Das zeigt noch einmal mehr,
wie sehr wir diese Einrichtung in Bremen brauchen und dass wir sie
auch über das Jahr 2026 hinaus nachhaltig finanzieren müssen», betont
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Seit einem Jahr werden
in den Räumen am Klinikum Bremen-Mitte Erwachsene beraten und
Verletzungen dokumentiert.
Spuren werden zehn Jahre verwahrt
Opfer von Gewalt können sich bei der Notaufnahme des Klinikums melden
und werden dann zu den Räumen der Einrichtung begleitet. Dort können
sie sich von Fachkräften der Rechtsmedizin, der Gynäkologie sowie der
Kinder- und Jugendmedizin untersuchen und beraten lassen. So können
Spuren gesichert und bis zu zehn Jahre verwahrt werden, die für ein
Verfahren gegen Täter wichtig sein könnten.
Die Betroffenen sind im Schnitt 34 Jahre alt, meistens handelt es
sich um Frauen. Aber auch Männer holten sich in der
Gewaltschutzambulanz schon Hilfe. Die Behandlung ist vertraulich,
Betroffene müssen also keine Anzeige erstatten. Die Kosten übernehmen
die Krankenkassen.
Rund 1,2 Millionen Euro für die Gewaltschutzambulanz
Die Einrichtung der Gewaltschutzambulanz ist eine der wichtigsten
Maßnahmen des Bremer Landesaktionsplans «Istanbul-Konvention umsetzen
- Frauen und Kinder vor Gewalt schützen». Bremen investiert nach
eigenen Angaben bis 2026 rund 1,2 Millionen Euro.
In Deutschland ist die Konvention am 1. Februar 2018 in Kraft
getreten. Die Bundesrepublik verpflichtet sich damit, Gewalt gegen
Frauen zu verhüten und zu beseitigen. Ziel ist eine «echte
Gleichstellung von Frauen und Männern» sowie Diskriminierung
abzuschaffen.
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