Tod von Ärztin: Anklage sieht Schuld bei Drohbrief-Schreiber

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hat ein Bayer eine österreichische
Impfbefürworterin mit in den Tod getrieben. Der Angeklagte betont
seine Unschuld. Jetzt ist das Gericht am Zug.

Wels (dpa) - Am Ende des Prozesses um den Tod einer österreichischen
Ärztin haben die Ankläger eine Mitschuld des deutschen Angeklagten
betont. Es gehe darum, ob der 61-jährige Bayer mit seinen
Drohschreiben zum Suizid der Impfbefürworterin Lisa-Maria Kellermayr
beigetragen habe, sagte einer der Staatsanwälte am Landgericht Wels:
«Ja, das ist so», beantwortete er diese Frage aus Sicht seiner
Behörde.

Der Angeklagte hatte der Landärztin damit gedroht, sie vor ein
«Volkstribunal» zu stellen, sie ins Gefängnis zu bringen, und sie mit

Gleichgesinnten laufend zu beobachten. Kellermayr erhielt auch
weitaus brutalere Todes- und Folterdrohungen von einem noch immer
unbekannten Verfasser. Im Juli 2022 beging die oberösterreichische
Ärztin Suizid.

Die Nachrichten des 61-Jährigen hätten die Ängste und psychischen
Probleme Kellermayrs verstärkt, sagte ein zweiter Staatsanwalt in
seinem Schlussplädoyer und zitierte aus dem Gutachten eines
Psychiaters. 

Angeklagter gibt sich bedauernd und streitbar

Nachdem der Angeklagte während des bisherigen Prozesses geschwiegen
hatte, drückte er in einem Schlusswort sein «ehrliches Bedauern» üb
er
den Tod der Ärztin aus. «Mich hat seinerzeit der Tod erschüttert»,

sagte er. Gleichzeitig bekräftigte er seine Unschuld und zog die von
Kellermayr behauptete Bedrohungslage in Zweifel. Zuvor hatten seine
Verteidiger auf die schon länger bestehenden psychischen Probleme
Kellermayrs hingewiesen. «Realitätsbezug war nicht ihre Stärke»,
sagte der Angeklagte.

Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Das
Urteil wird am Nachmittag erwartet.

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