Museumsprojekt für Demenzerkrankte in Sachsen
Noch gibt es kein wirksames Mittel gegen Demenz. Mit vielfältigen
Projekten wird deshalb versucht, die Lebensqualität betroffener
Patienten zu verbessern. Auch ein Besuch im Museum soll dabei helfen.
Dresden (dpa/sn) - Regelmäßige Museumsbesuche können das Wohlbefinden
und die Lebensqualität von Demenzerkrankten steigern. So lautet das
Fazit eines Projektes, das unter dem Titel «Erinnerungs_reich -
Museen als Medizin für Menschen mit Demenz» in den vergangenen drei
Jahren von einem Bündnis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
in Sachsen gefördert wurde.
«Das Projekt macht deutlich, wie wichtig es ist, niedrigschwellige
Angebote zu schaffen, die nicht nur die Erkrankten selbst
unterstützen, sondern auch die Belastungen der Angehörigen verringern
und ihre Lebensqualität verbessern», erklärte Silke Heinke,
Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft GKV-Bündnis für Gesundhei
t
in Sachsen.
Lebensqualität Betroffener soll verbessert werden
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft sind in Deutschland rund zwei
Millionen Menschen von Demenz betroffen. «Heilbar ist die Krankheit
bisher nicht, und medikamentöse Ansätze zeigen nur begrenzte Wirkung.
Umso wichtiger sind gesundheitsförderliche Maßnahmen, die die
Lebensqualität der Betroffenen verbessern», hieß es.
Gleichzeitig stünden Angehörige vor erheblichen Herausforderungen, da
sie oft mit hohem körperlichem und emotionalem Stress konfrontiert
sind, erklärte das GKV-Bündnis. Die ständige Betreuung könne zu ein
em
erhöhten Risiko für die eigene Gesundheit führen. Auch hier setze das
Präventionsprojekt an.
Mitarbeiter von 33 Museen als Multiplikatoren geschult
Für das Vorhaben in Regie von Allgemeinmedizinern der Technischen
Universität und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurden
Mitarbeiter in 33 Museen geschult und ein Leitfaden für
Museumspädagogen entwickelt. Es galt niedrigschwellige Angebote für
Demenzkranke und ihre Angehörigen zu schaffen und den
gesundheitsförderlichen Nutzen zu überprüfen.
«Die Projektergebnisse verdeutlichen, dass Museumsbesuche für
Demenzerkrankte einen positiven Einfluss auf die psychische
Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden haben können. Die
Möglichkeit, Kunstwerke zu betrachten und Erinnerungen zu aktivieren,
führte zu mehr sozialen Interaktionen und verbesserter
Lebensqualität», hieß es.
Probleme bei Teilnahme Demenzkranker in ländlichen Regionen
Im Laufe des Projektes hätten sich aber auch Probleme herausgestellt.
«Das Ziel, insbesondere Demenzerkrankte im ländlichen Raum zu
erreichen, konnte nicht in dem gewünschten Maß umgesetzt werden»,
teilte das Bündnis mit und verwies etwa auf mangelnde
Mobilitätsangebote. Zudem habe die Studie keine signifikante
Entlastung für pflegende Angehörige gezeigt.
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