Einigung auf Pandemievertrag womöglich nächste Woche
Seit gut drei Jahren ringen Länder aus aller Welt um einen Vertrag,
der chaotische Zustände wie bei der Corona-Pandemie verhindern soll.
Knackpunkte sind unter anderem die Profite von Pharmafirmen.
Genf (dpa) - Im Ringen um einen weltweiten Pandemievertrag sollen
letzte Hürden in den kommenden Tagen aus dem Weg geräumt werden. Die
Verhandler wollen am Dienstag erneut zusammenkommen, teilte die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mit. Mitgliedsländer
müssten einige vorgeschlagene Passagen zunächst mit ihren Regierungen
besprechen. Der Vertrag soll bei der Weltgesundheitsversammlung im
Mai in Genf verabschiedet werden.
Der Vertrag soll Chaos wie bei der Corona-Pandemie verhindern und
unter anderem dafür sorgen, dass in einer ähnlichen Situation
Menschen in aller Welt gleichermaßen zügig an Schutzmaterial und
Impfstoffe kommen. Für die WHO ist klar: Die nächste Pandemie ist nur
eine Frage der Zeit.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus lobte die Anstrengungen. «Die
Verhandlungen gehen weiter», schrieb er auf der Plattform X. Die
Gespräche im Verhandlungsforum seien 24 Stunden nonstop gelaufen.
Gerechte Verteilung
Unter anderem sollen Gesundheitssysteme gestärkt werden, damit
unbekannte Krankheiten früh erkannt und schnellstens bekämpft werden
können. Sollte sich eine Pandemie entwickeln, soll die umgehende
Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen und die gerechte
Verteilung weltweit gesichert werden.
Die drastische Kürzung der Entwicklungshilfegelder der USA und
anderer Länder sowie der Austritt der USA aus der WHO machen dies
umso schwieriger. Die USA deckten bislang rund 18 Prozent des
WHO-Budgets.
Ein Knackpunkt ist Artikel 12 über die gerechte Verteilung von
Medikamenten und Impfstoffen. Bei der Corona-Pandemie wurde in
reichen Ländern teils schon die dritte Impfung verabreicht, während
Menschen in armen Ländern noch auf den ersten Impfstoff warteten.
Was Pharmafirmen tun sollen
Länder sollen Proben von bei ihnen aufgetauchten Krankheitserregern
zügig zur Verfügung stellen, aber von den mit Hilfe der Proben
erstellten Impfstoffen und Medikamenten auch zügig profitieren
können. Umstritten ist, wie viel Material Pharmafirmen umsonst oder
zu kleinen Preisen zur Verfügung stellen sollen.
Der Vertrag wird nur in den Ländern gelten, die ihn ratifizieren. Er
betont, dass die WHO keine Maßnahmen wie Lockdowns anordnen kann.
Dies obliegt wie bisher den nationalen Regierungen und Behörden.
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