Städtetag: Pharmafirmen müssen für bessere Abwasserreinigung zahlen

Für Mikroschadstoffe müssen Klärwerke ausgebaut werden - finanziert
großteils von Pharma- und Kosmetikkonzernen, so ein EU-Beschluss.
Doch die Städte sind in Sorge.

Berlin (dpa) - Viele Kläranlagen in Deutschland müssen in den
nächsten Jahren ausgebaut werden, um Rückstände von Kosmetika und
Medikamenten aus dem Wasser filtern zu können. Doch die Kommunen
fürchten nun, dass eine beschlossene Kostenbeteiligung der Konzerne
wackeln könnte. 

«Wir sehen mit großer Sorge, dass die Pharmaindustrie die Beteiligung
an den Kosten der Abwasserreinigung wieder infrage stellt», sagte der
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, der
«Neuen Osnabrücker Zeitung». «Wenn die Herstellerverantwortung
wegfällt, landen die höheren Reinigungskosten für das Abwasser bei
den Gebührenzahlerinnen und -zahlern in den Städten.»

Reste von Kosmetika und Medikamenten im Abwasser

Spurenrückstände von Salben, Tabletten und Kosmetika belasten nach
Städteangaben die Abwässer. Die Städte gehen davon aus, bis 2045
knapp neun Milliarden Euro für weitere Reinigungsstufen in den
Klärwerken ausgeben zu müssen.

Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten sich im Herbst darauf
verständigt, dass die Hersteller künftig mindestens 80 Prozent der
zusätzlichen Kosten für eine vertiefte Reinigung tragen müssen.
Branchenvertreter etwa des Verbands der Chemischen Industrie und des
Pharmaverbands Pro Generika hatten die Einigung kritisiert. 

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnte, die Richtlinie dürfe
nicht durch nachträgliche Änderungen oder Abschwächungen aufs Spiel
gesetzt werden. Der Verband kommunaler Unternehmen als Betreiber
vieler Kläranlagen hob hervor: «Wer saubere Gewässer und Bürger
finanziell entlasten möchte, darf jetzt nicht kneifen.»

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