) Elektronische Patientenakte soll Behandlung besser machen

Die Vorbereitungen liefen über Jahre, zuletzt deckten
Computerexperten noch eine Sicherheitslücke auf. Doch rechtzeitig zum
Start des Digitalprojekts ePA soll alles funktionieren.

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
erwartet durchgreifende Verbesserungen bei Diagnosen und Behandlungen
kranker Menschen in Deutschland. Grund ist der bundesweite Start der
elektronischen Patientenakte (ePA) Ende dieses Monats. «Die
elektronische Patientenakte macht die Behandlung besser», sagte der
bald aus dem Amt scheidende Minister der Ampel-Regierung in Berlin. 

Ein Speicher für alle Gesundheitsdaten

Am Vortrag hatte Lauterbach in einem Brief an die
Gematik-Gesellschafter den 29. April als Datum für den bundesweit
möglichen Einsatz der ePA genannte. Die von den Spitzenorganisationen
des Gesundheitswesens gegründete Gematik kümmert sich als Agentur um
mehr Digitalisierung im Gesundheitsbereich. Die Apotheken beklagten
zwar, dass dieser Zeitplan «eine einsame Entscheidung aus dem
Ministerium» sei. Doch versicherte die Führung des Deutschen
Apothekerverbandes, nun sei das Datum für den Start des bundesweiten
ePA-Roll-Outs gesetzt - «und alle 17.000 Apotheken werden sich darauf
vorbereiten».

In der dann startenden Hochlaufphase muss laut Apothekerverband vor
allem die Interaktion der Praxen, Apotheken und Krankenhäuser
verstärkt werden. Ab dem 1. Oktober sollen Ärzte, Kliniken und andere
Leistungsanbieter dann dazu verpflichtet werden, die ePA zu nutzen.
Patientinnen und Patienten können einer Nutzung widersprechen oder
diese begrenzen. In der ePA sollen etwa Arztbriefe, Befunde,
Laborwerte und Medikamentenpläne gesammelt werden. 

Lauterbach erwartet nach eigenen Worten unter anderem die Vermeidung
von Medikationsfehlern. «Daran sterben in Deutschland täglich
Menschen», sagte er. Patientinnen und Patienten blieben zudem
Doppeluntersuchungen erspart, also etwa eine neue Röntgenaufnahme,
wenn so eine Aufnahme aus einer anderen Praxis oder einem Krankenhaus
schon vorliegt. 

Sicherheitslücke sei geschlossen

Lauterbach bekräftigte, eine im vergangenen Jahr vom Chaos Computer
Club (CCC) aufgedeckte Sicherheitslücke sei rechtzeitig vor dem Start
behoben worden. Diese Schwachstelle hätte Angreifern es ermöglichen
können, auf sämtliche elektronische Patientenakten zuzugreifen. So
ein Massenangriff sei nun «technisch nicht mehr möglich», versicherte

Lauterbach. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI), mit dem sein Haus in der Frage kooperiert
habe, habe dies bestätigt. Somit sollen tatsächlich nur Praxen,
Kliniken und Apotheken Zugriff auf die sensiblen Daten bekommen - und
zwar nur dann, wenn die Versicherten ihre Krankenkassenkarte in deren
Lesegerät stecken.

Die meisten gesetzlich Versicherten haben bereits seit dem 15. Januar
eine ePA von ihrer Krankenkasse angelegt bekommen. In drei
Modellregionen in Deutschland ist die ePA auch schon in Betrieb
gegangen.

In der privaten Krankenversicherung (PKV) ist die Einführung der ePA
freiwillig, wie der PKV-Verband mitteilte. Erste private
Krankenversicherer bieten ihren Versicherten die ePA laut Verband
schon an. Bis Ende 2025 solle dann die große Mehrheit der
Privatversicherten die ePA nutzen können. Auf der Smartphone-App
ihres jeweiligen Versicherers könnten sie einstellen, welche
Einrichtungen auf welche Daten zugreifen dürfen.

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