Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute
Alarmzeichen kennen und beachten
Schmerzen und ein Engegefühl im Brustkorb, Übelkeit und Erbrechen sind nur einige der Alarmzeichen für einen Herzinfarkt. Im Notfall zählt jede Minute. Wenn die Betroffenen rechtzeitig in die Klinik kommen, ist die Chance groß, dass sie gerettet werden. Doch häufig wird der Rettungswagen zu spät gerufen und auch die Therapie beginnt zu spät. Seit Jahren sind Herzerkrankungen in Deutschland die Todesursache Nummer eins.
Ein Herzinfarkt entsteht durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes, das das Herz mit Blut versorgt. In der Folge stirbt Herzgewebe ab. Alarmzeichen für einen Herzinfarkt sind schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer und Oberbauch ausstrahlen können. Dazu kommen ein starkes Engegefühl und ein heftiger Druck im Brustkorb.
Zusätzlich leiden die Betroffenen unter Luftnot, Übelkeit und Erbrechen. Bei Frauen sind dies nicht selten die einzigen Alarmzeichen. Aus diesem Grund wird ein Herzinfarkt bei Frauen häufig später erkannt und behandelt als bei Männern. Typisch für einen Infarkt sind auch eine blasse Gesichtsfarbe und kalter Schweiß.
Bei leisestem Verdacht auf einen Herzinfarkt, sollte man sofort einen Notarztwagen rufen und seinen Verdacht äußern. Um den Patienten zu retten, muss die verschlossene Arterie im Krankenhaus so schnell wie möglich geöffnet werden.
Ein Herzinfarkt ist zumeist Folge der koronaren Herzkrankheit (KHK). Dabei verengen sich eine oder mehrere Herzkranzarterien durch Ablagerungen. Das Herz wird dadurch schlechter mit Sauerstoff versorgt, was auf lange Sicht den Herzmuskel schädigen kann.
Je stärker sich die Herzkranzarterien verengen, desto eher kommt es zu Beschwerden. Ein Engegefühl und Schmerzen im Brustraum bei körperlicher Anstrengung sind typische Warnsignale, oft in Verbindung mit Atembeklemmungen und Erstickungsangst. Wenn sich die Herzkranzarterien weiter verengen, können die Beschwerden auch in Ruhesituationen auftreten.
Das Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, steigt durch Rauchen, eine falsche Ernährung, übermäßigen Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Durch eine gesündere Lebensweise kann man das Risiko senken. Zur Vorbeugung sollte man deshalb auf das Rauchen verzichten, sich genügend bewegen, ausgewogen ernähren und wenig Alkohol trinken.
Viele Krankenkassen bieten betroffenen Versicherten ein strukturiertes Behandlungsprogramm an, ein so genanntes Disease-Management-Programm. Ziel ist es, Herzinfarkte und Folgekrankheiten wie Herzmuskelschwäche zu vermeiden. Außerdem soll die Lebensqualität der Patienten durch eine kontinuierliche Betreuung verbessert werden. Regelmäßige Arzt-Patienten-Gespräche, medizinische Kontrollen, Hintergrundinformationen und Schulungen sollen dazu beitragen, dass sie besser mit ihrer Krankheit umgehen können und ihre Belastungsfähigkeit erhalten bleibt.