Gut vorbereitet zum Arzt
Patienten können zur erfolgreichen Behandlung erheblich beitragen
Vor dem Gang zum Arzt
Eigentlich ist es ganz selbstverständlich: Je mehr der Arzt über den Patienten und seine Erkrankung weiss, um so besser ist seine Behandlung auf die individuellen Anforderungen seines Gegenüber abgestimmt. Dass ein Drittel aller Patienten unzufrieden ist mit der Art, wie der Arzt mit Ihnen spricht, kann unter Umständen auch an ihnen selbst liegen. Wer sich auf den Arztbesuch vorbereitet, hat alle nötigen Informationen klar und schnell zur Hand. Vor allem: Nichts wird vergessen! Ein Patientengespräch muss nicht unbedingt lange dauern, aber es sollte klar geführt werden und die wesentlichen Informationen vermitteln.
Hier einige Fragen, die man sich selbst vor dem Arztbesuch stellen sollte:
- Warum gehe ich zum Arzt?
- Welche akuten Beschwerden habe ich?
- Wie verlaufen die Beschwerden, haben sie Begleiterscheinungen?
- Gibt es in meinem Leben Dinge, die mich besonders belasten?
- Welche Medikamente nehme ich ein oder habe ich in letzter Zeit eingenommen? (Liste mitbringen)
- Welche Untersuchungen sind in letzter Zeit durchgeführt worden? (Namen der behandelnden Ärzte)
- Welche Gedanken habe ich mir selbst über meine Krankheit gemacht?
- Gibt es weitere Informationen, die wichtig sind (Allergie-Pass, Röntgennachweisheft, Material über Krankenhausaufenthalte, behandelnde Ärzte).
Im Sprechzimmer: Nicht gestellte Fragen sind verpasste Gelegenheiten
Oft sind Ärzte unter Zeitdruck. Patienten sollten dennoch immer Wert darauf legen, dass alles Wesentliche besprochen wird. Wenn der Arzt eingreifende Untersuchungen vorschlägt, sollten Nutzen und Risiken genau erklärt werden. Fragen Sie nach Schmerzen und denkbaren Schädigungen. Werden Medikamente verschrieben, sollte man nach Nebenwirkungen fragen. Beim Gespräch über Operationen sollte man sich auch über die Qualität des Krankenhauses informieren, in dem der Eingriff stattfinden soll.
Fragen Sie danach, welchen Beitrag Sie selbst zur Heilung leisten können. Ist eine bestimmte Diät sinnvoll? Hilft Bewegung oder Ruhe? Wie steht es mit Genussmitteln wie Alkohol oder Nikotin?
Wenn Sie etwas nicht verstehen, was ihr Arzt sagt, fragen Sie sofort nach. Dass sollte man ohne Zögern und falsche Scheu tun. Sie müssen wissen, was mit Ihnen los ist!
Und nach dem Arztbesuch?
Denken Sie auf dem Nachhauseweg noch einmal in Ruhe über Ihr Gespräch mit dem Arzt nach. Notieren Sie sich die Punkte, die Ihnen jetzt unklar erscheinen. Denken Sie ruhig auch über das Verhalten des Arztes nach. Ist er auf Ihre Fragen und Sorgen eingegangen? Konnte er zuhören? Machte er einen kompetenten und zielsicheren Eindruck? Waren seine Erklärungen verständlich? War das Praxispersonal freundlich? Waren die Wartezeiten erträglich?
Sie sollten Gefühle von Kritik und Unsicherheit nicht unterdrücken, sondern bei Ihrem nächsten Besuch ansprechen. Nur so erhalten Sie das Vertrauensverhältnis zu Ihrem Arzt und vermeiden Verunsicherungen und Missverständnisse.
Infos vor dem Krankenhaus
Den Patientenleitfaden "Infos vor dem Krankenhaus" sowie umfangreiche Beratungsangebote bietet auch der "Arbeitskreis Medizingeschädigter - Bundesverband - AKMG - e.V." .