Allergisch gegen Handys
Forscher finden Nickel in Mobiltelefonen
Manche Handys enthalten so viel Nickel, dass sie eine Kontaktallergie auslösen können. Das berichtet die Berliner «tageszeitung» über Untersuchungen dänischer und amerikanischer Forscher. Im Gegensatz zu Schmuck und Brillen gebe es keinen europaweit gültigen Nickel-Grenzwert für Handys. Die Hersteller sollten über den Nickelgehalt ihrer Geräte informieren, schreibt die Zeitung.
Das dänische Allergiezentrum in Gentofte hatte nach Informationen der «tageszeitung» 41 gängige Handymodelle getestet und bei jedem fünften Nickel nachgewiesen - beispielsweise in der Tastatur, der Umrandung des Schirms oder im Firmenlogo. Forscher der Brown- Universität in Providence (US-Staat Rhode Island) stießen in 10 von 23 getesteten Handy- und Headset-Modellen auf Nickel, wie sie im «Canadian Medical Association Journal» (Bd. 178, S. 23) berichten.
Lionel Bercovitch und John Luo waren über einen 18-jährigen Patienten mit Hautausschlag im Gesicht auf das Problem aufmerksam geworden. Der Ausschlag verschwand, als der Patient auf ein nickelfreies Mobiltelefon umstieg, und kehrte zurück, als er wieder zum gewohnten Handy griff. Der Fall und die Testergebnisse sind im Internet frei zugänglich.
In Deutschland seien rund 15 Prozent der Frauen und bis zu 5 Prozent der Männer Nickelallergiker, schreibt die «tageszeitung». Das dänische Allergiezentrum rate Allergikern, das eigene Handy mit einem Nickeltest aus der Apotheke zu testen, solange es keine Kennzeichnungspflicht gebe.