Ärzte warnen vor Meningokokken-Infektionen
Aufruf zu Impfung
Mediziner haben zur Impfung gegen Meningokokken aufgerufen. Die Erreger würden unterschätzt, warnte die Bayerische Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen am Mittwoch in München. In Deutschland würden jährlich rund 700 Erkrankungen gemeldet, jeder zehnte Erkrankte sterbe. Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie können Hirnhautentzündungen, aber auch eine Blutvergiftung auslösen.
«Oft kommen Kinder mit derartigen Infektionen innerhalb von Stunden in einen lebensbedrohlichen Zustand, die Rate der Todesfälle liegt bei 10 Prozent und die der Ausheilung mit Schäden bei 50 Prozent», erläuterte der Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bayern, Heinz Reiniger. Der Tropenmediziner Nikolaus Frühwein unterstrich, ein Rückgang der Erkrankungen sei nur durch eine Durchimpfung der Bevölkerung erreichbar. Besonders gefährdet seien Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen.
Symptome der Infektion sind den Angaben zufolge Fieber, Erbrechen, Krämpfe, Nackensteife bis hin zu Kreislaufzusammenbruch und Hautblutungen. In Deutschland kämen fast nur die Erregertypen B und C vor. Gegen den Typ B gebe es keine Impfung, jedoch gegen Typ C, hieß es. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt, alle Kinder im zweiten Lebensjahr zu impfen.