Als nicht-EU-Bürger in Deutschland leben

Wer in Deutschland lebt, muss krankenversichert sein. Zum Beginn eines Studiums oder Aufnahme einer Arbeit ist es kein Problem, Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse zu werden. Wer aber hier lebt ohne zu studieren oder zu arbeiten, für den gelten kompliziertere Regeln. Es muss dann geklärt werden, ob der Betreffende dem Bereich der gesetzlichen oder der privaten Krankenversicherung zuzuordnen ist. 

Einwanderung aus einem EU-Land
Wer aus dem EU-Ausland kommt und dort gesetzlich versichert war, kann sich auch in Deutschland weiter gesetzlich versichern - egal ob EU-Bürger oder nicht. Die Krankenkasse im Herkunftsland stellt das Formular E-104 oder S1 aus. Damit wir nachgewiesen, dass man gesetzlich versichert war. Wichtig ist aber, dass nicht Erwerbstätige den Anspruch auf freiwillige gesetzliche Krankenversicherung innerhalb von drei Monaten geltend machen.

Wer schon einmal in Deutschland gelebt hat, und hier gesetzlich versichert war, kann in der Regel in seine alte Krankenkasse zurückkehren. Dies gilt nicht, wenn er inzwischen im Ausland privat versichert war und eindeutig dem privaten Bereich zuzuordnen ist. Wer unsicher ist, ob er sich gesetzlich oder privat versichern kann, sollte eine Beitrittsantrag bei einer gesetzlichen Krankenkasse stellen. Die Krankenkasse prüft den Antrag und stellt den Status fest.

Private Krankenversicherung
Wer aus dem Ausland kommt und nicht der gesetzlichen Krankenversicherung zuzuordnen ist, muss sich privat versichern. Das ist ganz sicher so, wenn man im Ausland privat versichert war. Dem Bereich der privaten Krankenversicherung sind in der Regel auch die zuzuordnen, die aus dem außereuropäischen Ausland kommen.

Voraussetzung für den Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist in der Regel
der Nachweis ausreichender finanzieller Mittel zur Bezahlung der Prämien, ein guter Gesundheitszustand und ein Alter unter 60 Jahren.

Hier erfahren Sie, wie man eine private Krankenversicherung findet und abschließt.

Versicherung im Basistarif der privaten Krankenversicherung
Wer sich eine private Krankenversicherung nicht leisten oder aus anderen Gründen nicht abschließen kann, versichert sich im "Basistarif" der privaten Krankenversicherung. Jede private Krankenversicherung muss einen Basistarif anbieten. Wer sich im Basistarif versichern will, kann sich die Gesellschaft aussuchen. Es besteht Kontrahierungszwang: Die privaten Krankenversicherung muss den Antragsteller versichern.

Der Basistarif gewährt Leistungen, die mit den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung vergleichbar sind. Die Prämien dürfen nicht höher als die Höchstsätze in der gesetzlichen Krankenversicherung sein. Zurzeit liegt die monatliche Versicherungsprämie bei rund 5775,00 Euro. Wer sich die Prämie nicht leisten kann, wendet sich an die für die Grundsicherung zuständige Stelle.

Gästeversicherung als kurzfristige Alternative
Wenn der Status der Krankenversicherung unsicher ist, sollte man sich vor der Einreise durch den Abschluss einer Gästeversicherung absichern. Die Prämien sind niedriger als die Prämien der normalen privaten Krankenversicherung. Der Abschluss einer Gästeversicherung ist bis zu fünf Jahren möglich. In dieser Zeit sollte sich die Frage des Krankenversicherungsschutzes klären lassen. Man sollte diese Klärung zügig vornehmen, denn die Gästeversicherung ist keine langfristige Alternative zur normalen Krankenversicherung für Inländer.

Wichtig ist hier: Der Zeitraum der Gästeversicherung sollte großzügig gewählt sein. Man kann sie nach der Einreise in der Regel nicht verlängern.