Die passende Krankenversicherung in Deutschland finden
So funktioniert das System, so versichern Sie sich richtig
Krankversicherung ist in Deutschland Pflicht: Wer in Deutschland lebt, muss krankenversichert sein. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Formen der Absicherung. 73 Millionen Menschen sind Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen, 9 Millionen sind privat krankenversichert. Das Niveau der medizinischen Versorgung ist in beiden Systemen gut.
Gesetzliche Krankenversicherung
Studenten und Arbeitnehmer, die weniger als 5362,50 Euro im Monat verdienen, müssen sich gesetzlich krankenversichern. Wer mehr verdient, kann zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung wählen, wenn er zum ersten Mal in Deutschland arbeitet. Zum Beitritt wählt man eine gesetzliche Krankenkasse und stellt dort einen Antrag. Der Beitritt erfolgt mit dem Tag der Arbeitsaufnahme oder dem Beginn des Studiums. Wer vorher einreist, braucht für die Zwischenzeit eine Gästeversicherung. Sonderregeln gelten für EU-Bürger: Wer in einem anderen EU-Land gesetzlich versichert war, kann in jedem Fall auch in Deutschland einer gesetzlichen Krankenkasse beitreten.
Das System der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland ist ungwöhnlich. Die gesetzliche Krankenversicherung wird in Deutschland von rund 80 Krankenkassen gewährleistet. Das hat historische Gründe: "Ersatzkassen" waren Krankenkassen für Angestellte, die "Innungskrankenkassen" versicherten Handwerker, die "Allgemeinen Ortskrankenkassen" Arbeiter. Betriebskrankenkassen betreuten die Mitarbeiter einzelner Betriebe. Heute sind diese Krankenkassen für alle Interessenten offen.
Die Krankenkassen in Deutschland sind öffentliche Einrichtungen. Sowohl Beiträge als auch Leistungen sind durch Gesetze stark reguliert. Ein hohes Leistungsniveau beim Arzt oder im Krankenhaus ist immer gewährleistet. Der Beitrag wird nach der Höhe des Einkommens berechnet: Hohes Einkommen, hohe Beiträge - niedriges Einkommen, niedrige Beiträge.
Wer einer gesetzlichen Krankenkasse beitreten möchte, kann nicht viel falsch machen. 95 Prozent der Leistungen sind gesetzlich vorgeschrieben und die Unterschiede bei den Beiträgen sind ebenfalls nicht sehr groß.
Krankenkasse wählen und beitreten
Hier können Sie online schnell und bequem eine Krankenkasse wählen und online den Beitritt beantragen. Sie erhalten sofort eine Bestätigung.
Private Krankenversicherung
Wer nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig ist, wählt eine private Krankenversicherung. Das sind vor allem Selbstständige, Beamte, gut verdienende Angestellte und Studenten über 30 Jahren. Auch wer aus dem Ausland kommt und keiner Beschäftigung nachgeht, versichert sich privat. Private Krankenversicherungen für Expats mit begrenzter Aufenthaltsgenehmigung sind günstiger - bei gleichem Leistungsniveau.
Private Krankenversicherungen sind Unternehmen, mit denen der Versicherte einen Vertrag schließt. In diesem Vertrag werden die Leistungen genau beschrieben und die Beiträge geregelt. Jede private Krankenversicherung bietet mehrere Tarife. Beiträge und Leistungen unterscheiden sich viel stärker als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Auch Umfang und Qualität des Versicherungsschutzes werden in jedem Vertrag individuell festgelegt.
Der Gesetzgeber hat deshalb strenge Regeln zum Verbraucherschutz vorgesehen. Vor dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung muss ein speziell ausgebildeter Versicherungsfachmann die Bedürfnisse des Kunden erfragen und analysieren, passende Krankenversicherungen vorschlagen und seinen Vorschlag begründen. Der gesamte Beratungsprozess bis zum Abschluss muss dokumentiert werden.
Private Krankenversicherung auswählen
Vor dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist eine Bedarfs- und Kostenanalyse unverzichtbar und gesetzlich vorgeschrieben. Vergleich, Angebot und Beratung können Sie hier kostenlos und unverbindlich anfordern.
Unterschiede zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung
Die medizinische Versorgung erfolgt in der Regel durch die gleichen Ärzte und in den gleichen Krankenhäusern. Beim Service werden privat Krankenversicherte häufig bevorzugt: Sie erhalten schneller einen Termin beim Facharzt und liegen im Krankenhaus im 1- oder 2-Bett-Zimmer. Der Grund: Ärzte und Krankenhäuser erhalten für die Versorgung von Privatpatienten wesentlich höhere Honorare als für die Behandlung von gesetzlich Versicherten.
Ein besonderer Vorteil der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland ist die Familienversicherung. Kinder und Ehepartner sind kostenlos mitversichert, wenn Sie über keine eigenes Einkommen verfügen.
Privat Krankenversicherte zahlen die Kosten der medizinischen Versorgung zunächst selbst und erhalten dann eine Rückerstattung durch ihre Krankenversicherung. Gesetzlich Versicherte zahlen nicht selbst. Der Arzt rechnet direkt mit der Krankenkasse ab. Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung werden nach dem Risiko berechnet: Wer jung und gesund ist, zahlt günstigere Beiträge. Die gesetzlichen Krankenkassen berechnen die Beiträge nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit: Wer viel verdient, zahlt viel, wer wenig verdient, wenig.
Die richtige Versicherung für jeden Status
Arbeitnehmer wählen vor dem ersten Arbeitstag eine gesetzliche Krankenkasse. Der Arbeitgeber braucht diese Information, weil er alle Sozialbeiträge an die Krankenkasse seines Arbeitnehmers zahlen muss. Wenn Arbeitnehmer zum ersten Mal eine Arbeit in Deutschland aufnehmen, beantragt die gewählte Krankenkasse auch die Sozialversicherungsnummer.
Studenten versichern sich in der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine Einschreibung in eine deutsche Universität ist ohne Krankenkasse nicht möglich. Ausnahme: Studenten über 30 Jahren versichern sich privat. Für Studenten aus anderen EU-Ländern reicht die Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC).
Selbstständige versichern sich privat. Hierfür gibt es sehr verschiedene Angebote - je nach Einkommen und Anspruchsniveau. Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung richten sich nach dem tatsächlichen Risiko, das von Eintrittsalter und Gesundheitszustand des Versicherten bestimmt wird - und natürlich dem Leistungsumfang des gewählten Tarifs.
Urlauber, Geschäftsreisende und Gäste, die nicht aus der EU kommen, müssen bei der Einreise ausreichenden Versicherungsschutz nachweisen. Wer zur Einreise ein Visum benötigt, muss eine ausreichende Krankenversicherung schon im Konsulat nachweisen. Hierfür werden Reise- und Gästeversicherungen angeboten.
AuPair sind für ihre Gastfamilien eine wertvolle Hilfe im täglichen Leben. mit zeitlich begrenztem Aufenthalt gibt es preisgünstige Angebote privater Krankenversicherungen. In Deutschland ist die Gastfamilie dazu verpflichtet, eine Versicherung für den ihr Au-pair abzuschließen. Diese muss für die gesamte Aufenthaltszeit des Au-pairs gültig sein.
In Deutschland zum Arzt gehen
Ein dichtes Netz von Allgemeinmedizinern und Fachärzten ist eine Merkmal der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Selbstständige Ärzte, die Vertragsärzte der gesetzlichen Krankenkassen sind, erbringen den überwiegenden Teil der medizinischen Versorgung in Deutschland. Sie behandeln gesetzlich Versicherte und rechnen ihre Leistungen direkt mit der Krankenkasse ab.
Bei einem Arztbesuch sollten gesetzlich Versicherte darauf achten, dass der Arzt mit den Krankenkassen abrechnen darf. Auf dem Praxisschild steht dann meist "Alle Krankenkassen". Vorsicht: "Privatärzte" ohne Kassenzulassung stellen die Behandlung auch gesetzlich Versicherten in Rechnung.
Wer nicht Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist, wird als "Privatpatient" behandelt. Er zahlt die Behandlung zunächst selbst und bekommt sie dann von seiner privaten Krankenversicherung erstattet. Ärztinnen und Ärzte erhalten bei der Behandlung von Privatpatienten ein höheres Honorar.
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